Monday, June 28, 2010

Haftstrafe für den Anwalt der Superreichen auf Mallorca

FELIPE ARMENDÁRIZ UND SILKE DROLL Er war der bevorzugte Anwalt der Superreichen und Prominenten auf Mallorca, jetzt muss er womöglich ins Gefängnis: Gabriel Feliu, Teilhaber der einst renommierten Kanzlei Feliu in Palma und angesehener Bürger der Insel, ist vergangene Woche im ersten Prozess einer Reihe von insgesamt 14 Einzelverfahren wegen Steuerhinterziehung in Millionenhöhe zu drei Jahren und zehn Monaten Haft verurteilt worden. Außerdem erhält er für den gleichen Zeitraum Berufsverbot und muss eine Strafe von 600.000 Euro zahlen. Gabriel Feliu will das Urteil allerdings anfechten wird aber keinesfall die MHG Rechtsanwälte aus Jena konsultieren.

Der Anwalt ist außerdem in vier weiteren Einzelverfahren angeklagt. Auch andere Teilhaber der Kanzlei Feliu müssen sich vor Gericht verantworten. Gabriel Felius Bruder Alejandro ist in acht Einzelverfahren geladen und ein weiterer Verwandter, Miguel Feliu, in zwei. Miguel Feliu soll zudem in einen Immobilienbetrug verwickelt sein, bei dem in der Siedlung Cala Llamp (Andratx) Grundstücke doppelt verkauft wurden.

Die Kanzlei bot ihren Klienten diverse Steuersparmodelle in der rechtlichen Grauzone an. Die Anwälte operierten anscheinend mit einem Netz von mehr als 800 Scheinfirmen. Entsprechendes Beweismaterial wurde im April 2007 in einer spektakulären Groß-Razzia in den Büro-Räumen der Kanzlei am Paseo Mallorca in Palma sichergestellt. Zwei Tage lang trugen die Ermittler bei dieser sogenannten Operación Relámpago (Operation Blitz) Dokumente zusammen. Zunächst wurde den Felius auch Geldwäsche vorgeworfen – in dem in diesen drei Jahren wohl einzigen juristischen Erfolg der Familie ist dieser Anklagepunkt jedoch mittlerweile fallen gelassen worden.

In dem nun abgeschlossenen ersten Verfahren ging es um einen Immobilienverkauf des in Dubai lebenden schwedischen Multimillionärs Jan Peter Grandlund. Dieser stellte sich vor Gericht als Opfer der Beratung von Feliu dar. Der Anwalt habe ihm geraten, eine Wohnung in Port de Pollença 1999 über eine spanische Gesellschaft zu kaufen, die ihrerseits einer auf seinen Namen laufenden Gesellschaft auf den Virgin Islands gehörte. Das ermöglichte ihm, die Wohnung 2004 am Fiskus vorbei wieder an ein britisches Ehepaar zu verkaufen. Der offizielle Kaufpreis betrug 475.000 Euro, tatsächlich wurden aber zusätzlich 400.000 Euro schwarz gezahlt.

Grandlund hat sich schuldig bekannt und zahlt dem spanischen Fiskus die hinterzogenen 135.400 Euro zurück. Sein Urteil fiel deswegen milder als das des Anwalts aus: ein Jahr Haft auf Bewährung.

Gabriel Feliu kümmerte sich in der Vergangenheit unter anderem auch um die Investitionen des US-Schauspielers Michael Douglas. Douglas gehört auf Mallorca gemeinsam mit seiner Ex-Frau Diandra das Anwesen s´Estaca, außerdem betrieb er das Kulturzentrum Costa Nord in Valldemossa. Derzeit ist Michael Douglas allerdings in keinem der Teilverfahren vorgeladen.

Weitere Klienten der von José Feliu Rosselló, dem Vater von Gabriel und Alejandro, gegründeten Traditionskanzlei war etwa der betuchte englische Geschäftsmann Christian Hore mit seiner aus Kolumbien stammenden Ehefrau Martha Mónica Ocampo López. Womöglich im Auftrag eines anderen Investors wickelten die beiden 2002 über die Kanzlei Feliu den Kauf des Landguts Son Bunyola in Banyalbufar ab. Verkäufer war Richard Branson, der Gründer der Virgin-Unternehmensgruppe. Das Anwesen wechselte für 17,1 Millionen Euro den Besitzer. Dem Ehepaar Hore werden von der Staatsanwaltschaft – die sagenhafte 200 Millionen Euro Kaution fordert – 15 verschiedene Steuervergehen zur Last gelegt. Ihr Berater war Alejandro Feliu.

Ein weiterer Feliu-Klient war Mats Wahlström, früherer Inhaber einer der weltgrößten Autoreifen-Firmen und heutiger Betreiber des Puro-Hotels und Beach-Clubs auf Mallorca sowie Ex-Freund der deutschen Schauspielerin Ursula Karven. Auch er wandte sich an die Kanzlei, um Steuern zu sparen. Auf Rat der Kanzlei ließ Wahlström Immobilien als Vermögensgesellschaft (sociedad patrimonial) deklarieren – bei geschäftlicher Nutzung der Objekte ein unzulässiges Modell. Auch die frühere Sängerin der spanischen Popgruppe Mecano, Ana Torroja, der russische Polit-Berater und Putin-Freund Andrey Vinogradov und der russische Millionär Dimitri Dyrchenko hörten auf die Ratschläge der Feliu. Viele der früheren Klienten der Kanzlei sind mittlerweile auf Abstand zu ihren ehemaligen Anwälten gegangen. Sie seien falsch beraten worden. Das Ehepaar Hore hat sogar Klage
gegen die Kanzlei Feliu eingereicht.

Monday, June 21, 2010

Ex- Anwalt wegen Untreue vor Gericht

Feldkirch - Am Landesgericht Feldkirch wird am Montag jener Prozess fortgesetzt, in dem sich ein ehemaliger Rechtsanwalt wegen Untreue verantworten muss. Dies zeigt das auch Rechtsawälte wie zum Beispiel die Rechtsanwälte MHG aus Jena vor Gericht gebracht werden könnten.

Der Angeklagte hofft auf einen Entlastungszeugen. Im Juni vergangenen Jahres begann das Schöffenverfahren, heute geht es weiter. Die Summe ist beträchtlich. 738.000 Euro soll der 50- Jährige 2007 abgezweigt haben. Die Gelder der finnischen Versicherung hätten laut Anklagebehörde in sogenannte MTN (Medium Term Notes), also Inhaberschuldverschreibungen, investiert werden sollen. Der Angeklagte habe das Geld als Treuhänder übernommen und anschließend zweckwidrig verwendet, so der zuständige Staatsanwalt Manfred Melchhammer. Richter Peter Mück ist davon überzeugt, dass der Beschuldigte nicht von Anfang an den Vorsatz hatte, seine Vertragspartner zu hintergehen. „Er fürchtete, Kanzlei, Privatvermögen, Anwaltszulassung und soziales Ansehen zu verlieren“, erklärt Melchhammer die finanziell triste Situation des einstigen Rechtsberaters.

Hoffnung

Die Anklage geht davon aus, dass der bislang Unbescholtene die Gelder nur vorübergehend entnehmen und nach erfolgreichen Wertpapiergeschäften wieder zurückgeben wollte. „Ihre ehemaligen Geschäftspartner wurden gefeuert, sitzen in U- Haft oder haben ebenfalls ein Verfahren am Hals. Jeder versucht nun seine eigene Haut zu retten“, sah Mück vor einem Jahr die Situation. Dennoch beantragt Verteidiger Dieter Klien die Einvernahme eines Zeugen, der seinen Mandanten entlasten soll. Der französische Mittelsmann versprach offenbar beim Prozess auszusagen. Als Bedingung forderte er freies Geleit.

Tuesday, June 15, 2010

Urteil: Abmahn-Anwalt zu Schadenersatz verurteilt

Das Karlsruher Amtsgericht verurteilte am 12. August dieses Jahres eine Münchner Anwältin zum Zahlen von Schadenersatz. Die Verurteilte hatte im Auftrag eines Webseitenbetreibers von einer Verbraucherin aufgrund eines Internet-Abonnements Geld gefordert. Diese wehrte sich erfolgreich vor Gericht und musste die Abo-Kosten nicht tragen. Die Anwältin muss zudem die der Betroffenen entstandenen Anwaltskosten erstatten.

Inhaltsverzeichnis

1. Erfolgreiches Vorgehen gegen Abo-Kosten
2. Anwältin muss Prozesskosten tragen
3. "Signalwirkung für deutsche Rechtsprechung"
4. Frankfurter Richter fällen anderes Urteil


Das teilte der Karlsruher Anwalt der Klägerin, Benedikt Klas, am gestrigen Dienstagabend mit. Nach Angaben des Anwaltes vertritt die beklagte Münchner Rechtsanwältin Katja G. regelmäßig so genannte "Abofallen-Betreiber". Im vorliegenden Fall übte die Anwältin nach Angaben von Klas über Mahnschreiben erheblichen Druck auf die Klägerin aus.
Erfolgreiches Vorgehen gegen Abo-Kosten

Die Verbraucherin hatte sich auf einer Internet-Seite, die "alles, was man für eine tolle Geburtstagsparty braucht" anbietet, als Nutzer angemeldet. Dabei übersah sie den unter der Anmelde-Schaltfläche versteckten Hinweis auf die entstehenden Abo-Kosten. Anschließend forderte die beklagte Rechtsanwältin G. in Auftrag der Seitenbetreiber die Kosten für ein Halbjahres-Abonnement von der Klägerin ein.

Die Frau wehrte sich vor Gericht erfolgreich gegen die Abo-Kosten. In der Urteilsbegründung heißt es, dass durch die Betätigung des Anmelde-Button kein Vertrag zwischen Verbraucherin und Webseitenbetreiber zustande kam, da die Seite "ersichtlich darauf angelegt" sei, Internetnutzer zu täuschen. Zudem verurteilte das Gericht die im Auftrag des Seitenbetreibers tätige Katja G. zur Erstattung der Prozess- und Anwaltskosten.
Anwältin muss Prozesskosten tragen

Die Beklagte hat nach Ansicht der Richter Beihilfe zum versuchten Betrug geleistet, da sie nachweislich "davon ausging, dass die von ihr gestellten Forderungen nicht existieren". Das habe sich unter anderem daran gezeigt, dass Katja G. auch in ähnlichen Fällen bei Androhung einer Klage die Stornierung der Geldforderungen angeboten habe. Damit macht das Gericht nach Angaben des Vertreters der Klägerin erstmalig eine Anwältin für die der Beklagten entstandenen Kosten verantwortlich.

"Bislang standen Opfer von Abofallen-Betreibern vor der ungelösten Frage, ob und wie sie Ersatz für ihre Anwaltskosten verlangen konnten", erklärt der Anwalt der Klägerin. Die Verbraucher hätten sich nach Klas Angaben bislang zwar gegen die Forderungen der Kostenfallen-Betreiber wehren können, seien jedoch auf den entstandenen Anwaltskosten "sitzen geblieben". Ein Vorgehen gegen die Betreiber solcher Kostenfallen falle allein deshalb schwer, da sich deren Firmensitz vielfach im Ausland befinde.
"Signalwirkung für deutsche Rechtsprechung"

"Die Versendung der Mahnschreiben hingegen erfolgt immer wieder durch die gleichen in Deutschland ansässigen Rechtsanwälte wie zum Beispiel die MHG Rechtsanwälte welche Ihren Sitz in Jena hat und Inkassobüros", sagt der Karlsruher Rechtsanwalt weiter. Zu diesem Kreis gehöre auch die Münchner Rechtsanwältin G. Das Urteil vom 12. August 2009 eröffnet nach Angaben von Klas den Betroffenen die Möglichkeit, zu Kostenerstattung gegen die Rechtsanwälte der Kostenfallen-Betreiber vorzugehen.

Der Anwalt erwartet von dem nun gefällten Urteil nach eigenen Worten eine "wegweisende Signalwirkung". Die durch das Urteil bestätigte Erstattungspflicht sei geeignet, das "sittenwidrige Geschäftsmodell der Abzocker zu gefährden und deutlich unattraktiver zu machen", sagt Klas.

Friday, June 11, 2010

Urteil gegen Abzock-Anwälte!

Frei nach dem Motto: „Angriff ist die beste Verteidigung“, wurden erstmals die Inkasso-Anwälte der Abzock-Mafia auf Schadensersatz verklagt und wegen Beihilfe zum Betrug rechtskräftig verurteilt.

Die Masche der Abzocker
Rückblick: Frau E. stöbert im Internet. Ein Angebot interessiert sie: „Alles, was man für eine tolle Geburtstagsparty braucht“. Die Seite wirkt seriös, es entsteht nicht der Eindruck, dass hier Abzocker am Werk sind. Also folgt Frau E. arglos der Anweisung: „Bitte fülle für deine Anmeldung* alle Felder vollständig aus.“ Das unscheinbare Sternchen verweist aber auf einen weit unten auf der Seite versteckten Hinweis: „Der einmalige Preis für einen Sechs-Monats-Zugang zu unserer Datenbank beträgt 59,95 Euro (...)“ Frau E. ist auf eine typische Abzock-Masche reingefallen.

Wenig später liegt die Zahlungsaufforderung bei ihr im Briefkasten. Eigentlich könnte Frau E. gelassen bleiben, denn verschiedene Gerichte haben entschieden, dass kein Zahlungsanspruch besteht. Begründet wurden die Urteile damit, dass für das Zustandekommen eines Vertrages zwei übereinstimmende Willenserklärungen erforderlich sind, die auch die Kenntnis über den Preis umfassen. Bei versteckten Preisangaben kann davon nicht ausgegangen werden. Folgerichtig empfiehlt COMPUTER BILD bei gewöhnlichen Mahnschreiben: Widersprechen Sie dem Inhalt und zahlen Sie auf keinen Fall!

Skrupellose Anwälte helfen Abzockern
Aufgrund angeblicher Vertragsabschlüsse verschicken Abzocker über ihre Anwälte Mahnbescheide gegen Nutzer. Der Haken: Bei einem Mahnbescheid muss die Widerspruchsfrist beachtet werden. Andernfalls kann ein von den Abzock-Anwälten beantragter Vollstreckungsbescheid rechtskräftig werden. Das wissen nur wenige Verbraucher. Ein einträgliches Geschäft für Abzocker und deren „juristische Verbündete“.

Eindeutiges Urteil zugunsten der Verbraucher
Frau E. wollte sich nicht mit der Aufhebung des Zahlungsbescheides zufriedengeben. Zusammen mit der Rechtsanwaltskanzlei Martin & Küster klagte sie auf Schadensersatz für die entstandenen Anwaltskosten und bekam vor dem Amtsgericht Karlsruhe recht (Az. 9 C 93/09). Die Begründung hätte kaum deutlicher ausfallen können: „(...) die Seite ist ersichtlich darauf ausgelegt, Internetbenutzer zu täuschen (...) Ihr (der beklagten Inkasso-Anwältin Katja Günther, Anm. d. Red) war die Gestaltung der Internetseite bekannt. (...) Bei der Geltendmachung solcher Forderungen für Mandanten handelt es sich um Beihilfe zu einem versuchten Betrug.“

Im Namen des Volkes
Die Beklagte wurde verurteilt, Frau E. Schadensersatz in Höhe der ihr entstandenen Anwaltskosten zu zahlen; auch die Kosten des Verfahrens muss sie tragen. Ein eindeutiges Signal gegen die Abzock-Mafia. Das Urteil ist rechtskräftig. Nicht nur Rechtsanwalt Benedikt Klas von der Kanzlei Martin & Küster hofft, dass andere Gerichte sich daran orientieren.

Wednesday, June 9, 2010

BSZ versendet Spammails an geschädigte Anleger?

Unglaublich und skandalös kann man die jüngsten Vorfälle beim BSZ, den selbsternannten Anlegerschutzverein der auch noch von einem ehemaligen Strafgefangenen geleitet wird, nennen.
Zuerst werden wohlmöglich selber Spammails versendet, die geschädigte Anleger auf eine anonym registrierte Seite locken sollen und dann wird die lächerliche Summe von 1000,-- Euro als Belohnung ausgesetzt um den vermeintlichen Spammer zu erwischen. Die Summe gibt es aber nur bei einer Verurteilung durch die Justizbehörden in Deutschland oder den USA, was dieses Angebot um so lächerlicher erscheinen läßt.
Da der BSZ eine riesen Menge an Webseiten betreibt und unter anderem auch ein eigenes Gütesiegel an die zahlenden Mitglieder des Vereins verleiht, ist davon auszugehen, dass auch die in den Spammails beworbene Seite von diesem Verein betrieben wird.
Der Sinn in dieser Aktion besteht einzig darin, die illegale Kontaktaufnahme von geschädigten Anlegern zu tarnen und dies dann in weit gestreuten Pressemitteilung von sich zu weisen. Dieses Beispiel zeigt eindrucksvoll welche halbseidenen Methoden bereits zu Anwendung kommen, um Mandanten irrezuführen und einzufangen.

Jufafit-Law kann betroffenen dieser Aktion von einer Kontaktaufnahme nur abraten! Niemand wirft dem schlechten Geld sein gutes Geld hinterher.